Die "Steinerne Rinne" am Berg südlich Erasbach/Opf.
Der Bergstock südlich Erasbach/Opf.
Der markante Bergstock S´ Erasbach zog bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit das Interesse der Menschen auf sich. So befinden sich entlang der N´ Hangkante der Berghochfläche etwa 50 vorgeschichtliche Grabhügel. Einige besitzen einen Kreis aus dicken, waagrecht gelegten Kalksteinplatten, welche nahezu fugenlos aneinander stoßen und den Hügeln einen sechs- bis achteckigen Grundriß verleihen. Die Grabgewölbe selbst sind aus kleinen Kalkplatten aufgeschichtet (STROH 1975). Das Grabhügelfeld mag vielleicht zu der 1981-1988 ergrabenen keltischen Siedlung auf der benachbarten Niederterrasse der Sulz bei Pollanten gehört haben. Diese latenezeitliche Siedlung war stark von der Eisenverarbeitung bestimmt, wobei die rege Handelstätigkeit der vorgeschichtlichen Bewohner auch durch Münzfunde bestätigt wurde. Die in der Siedlung beobachtete Keramik besitzt Parallelen im Oppidum von Manching und dürften von dort importiert worden sein, einige Formen stammen auch vom Kelheimer Oppidum (LASCH 1999).
Auf der Hochfläche des Erasbacher Berges selbst verläuft eine alte Hochstraße. Am Südhang befindet sich der Burgstall "Hohenbrunnen". Auf dieser Burg, von welcher heute noch letzte Deutungen erkennbar sind, lebten zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert die Herren von Hohenbrunnen. Heute sind die Reste der Burg nurmehr als rund 30 m breiter und ca. 2,5 m hoher Hügel zu erkennen, welchen ein kreisförmiger Sohlgraben umgibt (STROH 1975). Namensgebend für die Burganlage war ein -- hangaufwärts an der Dogger-Malm-Grenze entspringender -- Bach, welcher nach kurzem Lauf in den Burggraben eintritt, diesen größtenteils durchrinnt und dann in SSE´ Richtung hangabwärts abfließt. An diesen Berghang wurde durch die karbonatreichen Bachwässer große, kaskadenförmig aufgebaute "Kalktuffterrassen" gebildet.
Am Osthang des Erasbacher Berges befinden sich ein kleiner Kalktuffdamm mit Wasserbecken sowie am Nordhang mehrere buckelförmige Gehängetufflager sowie -- 400 m E´ des vorgeschichtlichen Grabhügelfeldes -- die große, auffällige "Steinerne Rinne", welche Gegenstand der vorliegenden Betrachtung sein soll.
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* last Update: Freitag, 24. Februar 2023 12:12