Kluftrosen
Bei der geologischen Aufnahme der Trennflächen werden eine größere Anzahl von Einzelmessungen durchgeführt: Hierbei werden für einen bestimmten Gültigkeitsbereich (Homogenbereich) jeweils mind. 100 Messungen durchgeführt, wobei zu beachten ist, daß im Aufschluß die räumliche Gesamtheit aller das Gestein durchziehenden Trennflächen zu beachten ist und nicht etwa aufgrund des kluftparallelen Verlaufs einer Steinbruchwand nur die senkrecht hierzu streichenden Trennflächen aufgenommen werden.
Die somit beobachteten Gefügedaten werden danach statistisch bearbeitet, um die natürlich entstandenen Gesetzmäßigkeiten der feintektonischen Merkmale zu ermitteln.
Kluftrosen bieten eine rasche Übersicht über die vorherrschenden Streichrichtungen: Die Länge der Strahlen entspricht der prozentualen Größe der auf die einzelnen Azimute entfallenden Beobachtungen.
Hierbei wird der jeweilige Prozentanteil auf einer, der jeweiligen Himmelsrichtung entsprechenden Gradlinie einer "Windrose" nach außen hin abgetragen. Da der "Streichwert" im Bereich von 0° bis 179° definiert ist, werden die Meßwerte von 0° bis 179° für den Bereich von 180° bis 359° punktsymetrisch gespiegelt, so daß sich schließlich eine symetrische Streichrose ergibt.
Bei der Kluftrose wird jedoch nur die Richtungshäufigkeit des Streichens angegeben und nicht das Einfallen und die geometrische Beziehung zwischen den einzelnen Flächen.
=> Darstellung des Trennflächengefüges im SCHMIDT´schen Netz
* Freitag, 24. Februar 2023 12:32