Der paläozoische Untergrund
Bei Sulzbach/Rosenberg und Amberg steht heute das moldanubische Grundgebirge in einer Teufe von rund 500 Meter an (TILLMANN et al. 1963). Hier ist es von den mächtigen Sedimentablagerungen des Deckgebirges verhüllt und nur aus wenigen Tiefbohrungen bekannt. Weiter im Osten wurden die Gneise und Granite des Grundgebirges an mächtigen Störungszonen herausgehoben und bilden das heutige Naabgebirge.
Dieses alte moldanubische Faltengebirge bildete im ausklingenden Paläozoikum die Erdoberfläche im jetzigen Oberpfälzer Raum. Seine Gneise entstanden bei älteren Gebirgsbildungen aus ehemaligen Kristallingesteinen und aus alten Sedimenten. Seine Granite sind hingegen jünger: Sie drangen erst während der variszischen Gebirgsbildung in der Wende Unter-/Oberkarbon (-325 Mio. a) ein.
Durch mehrphasige tektonische Bewegungen wurde das Grundgebirge im Oberkarbon gehoben, in einzelne Blöcke zerlegt und stark abgetragen.
An der Wende Karbon/Perm (-295 Mio. a) bildete sich südwestlich des alten Grundgebirges ein in Schwellen- und Senkenbereiche gegliedertes Sedimentationsbecken aus, welches bereits von der folgenden Unterrotliegend-Zeit ab mit mächtigen Abtragungsschutt des aufsteigenden Grundgebirges aufgefüllt wurde. Dieser in einem wüstenhaften Klima sedimentierte, durch Eisenverbindungen rotgefärbte Grundgebirgsschutt wurde durch Schlammlawinen unsortiert als Fanglomerate, grobe feldspatreiche Sandsteine und rote Tone abgelagert.
Durch rasche Absenkungen einzelner schmaler Teiltröge des Sedimentationsbeckens konnten große Mächtigkeiten dieser Rotliegendsedimente erreicht werden: So erreichen sie im Trog von Weiden über 2000 Meter (GUDDEN & TREIBS 1961, 1964). Am Ende des Unterrotliegenden wurden einzelne Bereiche dieses Beckens wieder gehoben und große Anteile der mächtigen Unterrotliegend-Sedimente fast völlig abgetragen.
Mit dem Beginn des Zechsteins (-260 Mio. a) griff eine erneute Senkung auf die westlichen und nördlichen Teile der -- schon stark abgetragenen -- Grundgebirgsschollen über. Zu dieser Zeit begann sich ein großes Sedimentationsbecken vom Nordseeraum aus nach Süden hin auszudehnen. Das Zechsteinmeer erreichte den heutigen Oberpfälzer Raum allerdings noch nicht: Seine Küste verlief ungefähr entlang der Linie Forchheim/Ofr. - Bayreuth.
* Dr. A. Baier; last update: Freitag, 24. Februar 2023 13:06